Gewaltspiele und Jugendgewalt

Ein weilchen ist es schon her, dass die Fernseher, die Radios und vor allem das Internet verkündeten, dass CounterStrike und Co. für unsere gewalttätigen Jugendlichen verantwortlich ist. Hier ist nun mein Statement, welches nicht einfach so irgendwem oder irgendwas den schwarzen Peter zuschiebt.

Wahrscheinlich hat jedes 3. Kind unter 18 jahren schon einmal ein “Killerspiel” gespielt. Liebe Eltern, hört auf meinen Rat und verbietet es nicht! Die Erfahrung muss man sammeln und solange alles hinter dem Glas des Monitors passiert, passiert eben sonst nichts. Man sollte vielleicht auf die ein oder anderen Zeichen achten, wenn euer Kind eine Affinität zu diesen Spielen zeigt. Man muss sich eben immer vor Augen führen, dass das was in diesen Spielen passiert nicht real ist. Wichtiger hierbei ist es dem Kind vor Augen zu führen, dass es nicht real ist. Sofern euer Kind dies nicht vergisst, sehe ich absolut keine Gefahr in “Killerspielen”.

Mit dem Tod kann man sich garnicht früh genug auseinander setzen, denn er kommt nunmal unweigerlich nach dem Leben und auch wenn euer Kind auch noch viele, viele Jahre alt wird, sein Opa sicher nicht. Natürlich sollte man sich auch nicht zu früh mit dem töten auseinandersetzen. Jeodch gibt es in solchen Spielen kausalitäten: “Wenn du selber tötest, wirst du auch getötet.” Das Kind lernt also unweigerlich, dass das Leid, dass es den gegnerischen Polygon-Figuren zufügt, auch zu ihm zurückkommen kann. Dennoch: Killerspiele sind ab 18 Jahren! Das schlimmste dabei ist, dass ihr eurer Aufsichtspflicht nicht nachkommt, wenn ihr euer Kind solche Spiele spielen lasst.

Wenn ihr trotz meiner Argumente euer Kind unbedingt auch vor den ersten Versuchen mit Killer-Spielen schützen wollt, gibt es eigentlich nicht viele Möglichkeiten. Ob öffentliche oder Privatschule, diese Spiele grassieren überall. In meiner alten Klasse war damals sogar auf dem Server im Informatik-Raum ein CounterStrike-Server installiert.

Konsequenz mag hilfreich sein, aber ich denke ein klärendes Gespräch in dem dem Kind die Nachteile einer echten Schlacht aufgezeigt werden und je nach Alter des Kindes kann man sogar auf die aktuelle Lage des Herrn Bush und Hussein/Bin Laden verweisen. Euer Kind versteht, durch die menschliche Sensationsgier getrieben mehr, als ihr für möglich haltet.

Aber woran erkennet ihr, dass eure Kinder “Killerspiele” spielen? Um das rauszufinden, gibt es nur eine Möglichkeit: Den Computer kontrollieren. Natürlich gibt es auch offensichtliche Anzeichen wie Schussgeräusche aus dem Zimmer, aber dazu brauche ich mich an dieser Stelle sicher nicht mehr äußern. Empfehlenswert ist es, ein Programm zu installieren, dass die Zugriffsrechte einschränkt. Etwa das Installieren/Deinstallieren von Software. Ab Windows 2000 ist dies bereits über die Benutzerkonten-Steuerung möglich und Windows Vista bietet sogar eine intelligente Varainte dieser Steuerung an. Der PC sollte dann nach auffälligen Spielen durchsucht werden. Oft hilft aber auch eine kurze Frage, welche Spiele das Kind denn spielt und es nennt euch Namen von ganz allein. Diese Namen sollte man sich merken, aufschreiben und dann Google befragen. Natürlich wird die Herstellerseite dieses Spiel nicht gerne zugeben, dass es möglich ist in einem ihrer Produkte ein Blutbad anzurichten, also sollte man lieber freie Webseiten nach Ihnen absuchen.

Und welche Spiele sind gefährlich bzw. werden als gefährlich eingestuft? Das verbreiteste dieser Spiele ist CounterStrike 1.6 bzw. CounterStrike: Source. Grundsätzlich ist ein Großteil der Spiele die von Valve/Steam stammen als gefährlich einzustufen. Als gefährlich eingestuft werden jedoch auch weiter Spiele bei denen man durch das töten von Polygon-Männchen eine Stufe der Evolutionsleiter der Meisterkiller aufsteigt, also z.B. neue Fähigkeiten erlangt, mehr Schusskraft oder Patronenkapazität erhält. Bei Spielen wie z.B. Splinter Cell handelt es sich eher um Strategie-Shooter, bei denen es das Ziel ist möglichst wenig Menschen zu verletzen, bzw. zu töten. Je leiser, undauffälliger und gewaltloser man vorgeht, desto mehr Punkte bekommt man in diesem Spiel. Das Spiel Hitman ist wiederum so ausgelegt, dass es die Vorraussetzungen beider Sparten erfüllt. Hier kriegt man jenachdem wie man vorgeht besonders viel Punkte. Allerdings ist es bei Hitman durchaus möglich ein wahres Massaker anzurichten. Ansonsten hilft nur wie oben Beschrieben die Suche im Internet. Jedoch sei zu Painkiller und Konsorten noch etwas zu sagen: Dieses Spiel ist grausam. Es geht darum Zombies zu töten und an die Wand zu nageln. Sehr makaber und kein Funke Gameplay dahinter.

Spiele wie Command & Conquer oder Tomb Raider sollte keinesfalls verboten werden. Natürlich sind aber auch hier auf die FSK Angaben zum empfohlenen Alter zu berücksichtigen. In diesen Spiele geht es darum durch Intelligenz und Geschick an sein Ziel zu kommen. So muss man bei C&C horden von Cyborgs erledigen, die aber auch klar als diese zu erkennen sind. Des weitern sind die meisten der Fahrzeuge unbemannt (Dies gilt aber nur für die neueren Versionen). In Tomb Raider geht es hauptsächlich darum Rätsel zu lösen und versteckte Schätze zu finden.

Abschließend bleibt zu sagen, dass man sich die Spiele seiner Kinder angucken sollte. Warum sollte man sich denn nicht einfach mal daneben setzen und das Kind “voller Stolz” zeigen lassen, was es denn so alles kann. Dann kann man nach eigenem Ermessen urteilen ob man dieses Spiel gut heisst, oder nicht. Grundsätzlich sollte man jedoch grade in diesem Sektor der Erziehung so wenig verbote wie möglich aussprechen, das diese die ganze Sache viel, viel interessanter machen als sie zuvor war.

Bildquellenangabe: © Joujou  / pixelio.de

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