Fröhliche Weihnachten für Kinder

Kurzfassung der Geschichte vom Weihnachtsmann

Man sagt: Martin Luther schaffte um 1535 die Kinderbescherung durch den Heiligen Nikolaus ab, und seit dem erhielten die Kinder ihre Geschenke durch das “Christkind” – Das Christkind eroberte zunächst das evangelische Deutschland bevor es sich nach Bayern und auch ins Rheinland ausbreitete.

Der Weihnachtsmann tauchte als Wort das erste mal im 18 Jahrhundert auf. Bis dahin hatte weiterhin das Christkindl die Gaben gebracht , so wie es auch heute noch in vielen Regionen üblich ist. In vielen Orten wurde nach und nach das Christkind durch den Weihnachtsmann ersetzt. Grossen Anteil an der weiten Verbreitung des Weihnachtsmannes hat Heinrich Hoffmann von Fallersleben der das dazu passende Lied Morgen kommt der Weihnachtsmann, im Jahre 1835 geschrieben hat. Die typisch rote Kleidung mit dem weissen Pelzbesatz bekam der Weihnachtsmann 1932 durch eine grosse Werbeaktion von Coca Cola. Vorher war der Weihnachtrsmann blau.

Bildquellenangabe: © Grey59  / pixelio.de

Frohe Weihnachten” Wie schön war es diese Worte in seiner Kindheit zu hören. Die Adventszeit haben wir in vollen Zügen genossen, der Duft leckerer Plätzchen und der Klang dieser schönen Musik und nicht zu vergessen die Weihnachtsdekorationen in Wohnung, Haus oder sogar Garten und der Adventskalender. Alles war so schön, stressfrei und unkompliziert, finden Sie nicht? Denken Sie an diese Zeit zurück und stellen Sie fest das Ihr Kind, so lange es möglich ist daran glauben sollte und hoffen Sie das die Gesellschaft keinen Strich durch die Rechnung macht. Meine 3 Lieblingsgedichte zur Advents- und Weihnachtszeit waren immer:

– Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier –
dann steht das Christkind vor der Tür.

– Lieber guter Weihnachtsmann,
schau mich nicht so böse an,
stecke deine Rute ein
ich will auch immer artig sein.

– Wiehnachtsmann, kennst du mi?
Ick bün gor nich bang vör di.
Vadder seggt, du sleist mi,
Mudder seggt, du eist mi.
Un ick glööv, wat Mudder seggt:
Du büst doch een goden Knecht.

Wenn ich mal keinen reim aufgesagt habe, spielte ich Blockflöte für meine Familie.

Schön sind doch auch jedes Jahr die Wunschzettel. Erst werden sie gemalt und dann geschrieben, je nach dem wie alt das Kind ist. Mittlerweile kann man dem Weihnachtsmann eine E-Mail schreiben. Ich habe für Sie allerdings die Weihnachtspostämter mit Postanschriften herausgesucht, weil ich finde das selbstgemalte oder selbstgeschriebene Wunschzettel persönlicher sind, als die per E-Mail zu versenden. Der ganz zum Briefkasten und das einwerfen ist doch sehr viel spannender als ein paar Mausklicks, am Computer oder Laptop. In der ganzen Welt gibt es mittlertweile eine Menge Weihnachtspostämter, die von den Postämtern der Länder offiziell zur Adventszeit betrieben werden. Kinder können so Ihre Weihnachtswünsche direkt an das Christkind oder den Weihnachtsmann schreiben. In der Regel werden die Briefe sogar beantwortet.

Die berühmtesten Weihnachtspostämter in Deutschland

Weihnachtspostamt Himmelsstadt (Bayern)

Wer Post vom Christkind aus Himmelsstadt bekommen möchte, kann einen Brief mit Rückporto an folgende Adresse schicken:

An das Christkind
Kirchplatz 3
D 97267 Himmelstadt
Bitte unbedingt Rückporto beilegen

Weihnachtspostamt Himmelpfort (Brandenburg)

Weihnachtswünsche nimmt der Weihnachtsmann im 600 Einwohner zählenden brandenburgischen Himmelpfort ab Mitte November entgegen. Über hunderttausend Weihnachtsbriefe werden dort jedes Jahr erwartet und bis spätestens Heiligabend beantwortet. Natürlich mit echter Weihnachtsbriefmarke und Himmelpforter Sonderstempel.

Schicht Eure Weihnachtsbriefe an:

An den Weihnachtsmann
Weihnachtspostfiliale
16798 Himmelpfort

Weihnachtspostamt Himmelspforten (Niedersachsen)

Seit mehr als 40 Jahren gibt es das Weihnachtsmannbüro im 5.000- Einwohner-Dorf Himmelspforten, das seinen himmlischen Namen dem ehemaligen Kloster “Porta coeli” verdankt.

An den Weihnachtsmann
21709 Himmelpforten

Weihnachtspostamt Himmelsthür (Niedersachsen)

Die Mitarbeiter des himmlischen Postamtes im Hildesheimer Ortsteil Himmelsthür beantworten alle Weihnachtsbriefe mit handschriftlich adressierten Briefen und einem besonderen Weihnachtsstempel.
Die Kinderweihnachtspost Himmelsthür zählt zu den ältesten und größten Weihnachtspostämtern in Deutschland.

Adresse:

An den Weihnachtsmann in Himmelsthür
31137 Hildesheim

Weihnachtspostamt Engelskirchen (Nordrhein-Westfalen)

30.000 Weihnachtsbriefe von Kindern werden jährlich beim “Christkindpostamt” im rheinischen Engelskirchen erwartet.

Alle bis zum 20. Dezember eingehenden Briefe werden bis zum 24. Dezember beantwortet, schreibt an:

An das Christkind
51766 Engelskirchen

Weihnachtspostamt Nikolausdorf (Niedersachsen)

Nikolaus & Co beantworten Weihnachtsbriefe mit Standardantworten. Kindern, die Ihr Herz ausschütten bekommen persönliche Antworten. Die Deutsche Post drückt dem ganzen einen Sonderstempel auf

Nikolaus & Co schreibt Ihr an folgende Adresse:

An den Weihnachtsmann
In Nikolausdorf
49681 Garrel

Weihnachtspostamt St. Nikolaus (Saarland)

Seit über 35 Jahren beantwortet der Nikolaus im 25 Kilometer südwestlich von Saarbrücken gelegenen Ortsteil von Großrosseln, dem Dorf “St. Nikolaus” Kinderbriefe auf die ganz traditionelle Art.

Schreibt an:

An den Weihnachtsmann
St. Nikolaus
66352 Großrosseln


Internationale Weihnachtspostämter

Nordpol (Grönland)
Santa Claus Nordpolen
Julemandes Postkontor
DK-3900 Nuuk

Finnland

Santas Main Post Office
FIN-96930 Napapiin

Schweden

Tomten/Santa Claus
Tomteboda
173 00 Schweden

USA

Santa Claus
Indiana 47579

Kanada

Santa Claus
HOH OHO

Und in der Schule musste ich auch mal etwas traditionelles auswendig lernen:

Knecht Ruprecht

Von drauss’ vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen;

Und droben aus dem Himmelstor
sah mit grossen Augen das Christkind hervor;

Und wie ich so strolcht’ durch den finstern Tann,
da rief’s mich mit heller Stimme an:

“Knecht Ruprecht”, rief es, “alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!

Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,

Alt’ und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;

Und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!”

Ich sprach: “O lieber Herre Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;

Ich soll nur noch in diese Stadt,
wo’s eitel gute Kinder hat.”

– “Hast denn das Säcklein auch bei dir?”
Ich sprach: “Das Säcklein, das ist hier:

Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
essen fromme Kinder gern.”

– “Hast denn die Rute auch bei dir?”
Ich sprach: “Die Rute, die ist hier;

Doch für die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten.”

Christkindlein sprach:” So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!”

Von drauss’ vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

Nun sprecht, wie ich’s hier innen find!
Sind’s gute Kind, sind’s böse Kind?

Theodor Storm (1817-1888)

Hier noch etwas schönes, um das Thema Weihnachten vorerst abzuschließen:

Am Weihnachtsmorgen 1772

Johann Wolfgang von Goethe an Johann Christian Kestner

Frankfurt, den 25. Dezember 1772

Christtag früh. Es ist noch Nacht, lieber Kestner, ich bin aufgestanden, um bei Lichte morgens wieder zu schreiben, das mir angenehme Erinnerungen voriger Zeiten zurückruft; ich habe mir Coffee machen lassen, den Festtag zu ehren, und will euch schreiben, bis es Tag ist. Der Türmer hat sein Lied schon geblasen, ich wachte darüber auf. Gelobet seist du, Jesus Christ! Ich hab diese Zeit des Jahrs gar lieb, die Lieder, die man singt, und die Kälte, die eingefallen ist, macht mich vollends vergnügt. ich habe gestern einen herrlichen Tag gehabt, ich fürchtete für den heutigen, aber der ist auch gut begonnen, und da ist mir’s fürs Enden nicht angst.

Der Türmer hat sich wieder zu mir gekehrt; der Nordwind bringt mir seine Melodie, als blies er vor meinem Fenster. Gestern, lieber Kestner, war ich mit einigen guten Jungens auf dem Lande; unsre Lustbarkeit war sehr laut und Geschrei und Gelächter von Anfang zu ende. Das taugt sonst nichts für de kommende Stunde. Doch was können die heiligen Götter nicht wenden, wenn’s ihnen beliebt; sie gaben mir einen frohen Abend, ich hatte keinen Wein getrunken, mein Aug war ganz unbefangen über die Natur. Ein schöner Abend, als wir zurückgingen; es ward Nacht. Nun muß ich Dir sagen, das ist immer eine Sympathie für meine Seele, wenn die Sonne lang hinunter ist und die Nacht von Morgen heraus nach Nord und Süd um sich gegriffen hat, und nur noch ein dämmernder Kreis von Abend herausleuchtet. Seht, Kestner, wo das Land flach ist, ist’s das herrlichste Schauspiel, ich habe jünger und wärmer stundenlang so ihr zugesehn hinabdämmern auf meinen Wanderungen. Auf der Brücke hielt ich still. Die düstre Stadt zu beiden Seiten, der stilleuchtende Horizont, der Widerschein im Fluß machte einen köstlichen Eindruck in meine Seele, den ich mit beiden Armen umfaßte. Ich lief zu den Gerocks, ließ mir Bleistift geben und Papier und zeichnete zu meiner großen Freude das ganze Bild so dämmernd warm, als es in meiner Seele stand. Sie hatten alle Freude mit mir darüber, empfanden alles, was ich gemacht hatte, und da war ich’s erst gewiß, ich bot ihnen an, drum zu würfeln, sie schlugen’s aus und wollen, ich soll’s Mercken schicken. Nun hängt’s hier an meiner Wand und freut mich heute wie gestern. Wir hatten einen schönen Abend zusammen, wie Leute, denen das Glück ein großes Geschenk gemacht hat, und ich schlief ein, den Heiligen im Himmel dankend, daß sie uns Kinderfreude zum Christ bescheren wollen.

Als ich über den Markt ging und die vielen Lichter und Spielsachen sah, dacht ich an euch und meine Bubens, wie ihr ihnen kommen würdet, diesen Augenblick ein himmlischer Bote mit dem blauen Evangelio, und wie aufgerollt sie das Buch erbauen werde. Hätt ich bei euch sein können, ich hätte wollen so ein Fest Wachsstöcke illuminieren, daß es in den kleinen Köpfen ein Widerschein der Herrlichkeit des Himmels geglänzt hätte. Die Torschließer kommen vom Bürgermeister und rasseln mit den Schlüsseln. Das erste Grau des Tags kommt mir über des Nachbarn Haus, und die Glocken läuten eine christliche Gemeinde zusammen. Wohl, ich bin erbaut hier oben auf meiner Stube, die ich lang nicht so lieb hatte als jetzt.

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