Kuhmilchallergie

Seit längerem ist zu beobachten, dass Allergien gerade bei Kleinkindern, aber auch bei Erwachsenen, auf dem Vormarsch sind. Neben klassischen Allergien wie beispielsweise Heuschnupfen oder der Nickelallergie nehmen vor allem die Nahrungsmittelallergien immer mehr zu. Die häufigste Nahrungsmittelallergie bei Kleinkindern ist die Kuhmilchallergie, von der 5% aller Kinder bis zu einem Alter von etwa 5 Jahren betroffen sind.

Die Symptome

Die Kuhmilchallergie zeichnet sich durch vielfältige Symptome aus, die scheinbar unabhängig voneinander auftreten können und teilweise sogar gegensätzlich sind, was die Diagnose sehr schwer macht. Diese wird zusätzlich dadurch erschwert, dass eine zeitliche Verzögerung des Auftretens der Symptome von bis zu 48 Stunden möglich ist. Dadurch ist es häufig schwierig, den Zusammenhang zu einem bestimmen Nahrungsmittel herzustellen, weil nicht mehr schlüssig nachvollzogen werden kann, was das Kind wann gegessen oder getrunken hat.

Als häufigste Symptome treten Magen- und Darmbeschwerden auf, beispielsweise Durchfall, Verstopfung, Bauchweh, Spucken, Übelkeit und Erbrechen. Meist werden die Beschwerden vom Schreien und Weinen der Kleinkinder begleitet. Der zweite große Symptombereich der Kuhmilchallergie sind die auftretenden Hautprobleme (Ekzeme, Juckreiz, Neurodermitis, Hautausschlag, Nesselsucht (Urtikaria). Die Hautsymptome beginnen bei den Kleinkindern oft mit trockener Haut und Milchschorf und gehen dann in Hautausschläge über. Auch hier tritt meist ein untröstliches Weinen auf, ähnlich wie dann, wenn sich die Kuhmilchallergie in Magen-Darm-Beschwerden äußert. Üblicherweise äußern sich die Symptome in einer Kombination aus Magen-Darm und Haut Beschwerden.

Zur Bestimmung, ob es sich um normales Weinen handelt oder ob man es mit untröstlichem Weinen zu tun hat, gibt es die sogenannte Dreier-Regel: das untröstliche Weinen sollte mindestens an 3 Tagen pro Woche auftreten, mehr als 3 Stunden täglich dauern und über einen Zeitraum von länger als 3 Wochen anhalten.

Die Diagnose

Die Diagnose der Kuhmilchallergie kann sowohl über einen Haut-, als auch einen Bluttest erfolgen. Anhand des Hauttests können allerdings nur Sofortreaktionen erkennbar gemacht werden, wohingegen der Bluttest die Möglichkeit bietet, den IgE-Wert (Antikörper, der bei allergischen Reaktionen gebildet wird) zu bestimmen. Allerdings ist dieser Test nicht eindeutig. Insofern bieten beide Diagnoseverfahren keine letztendlich schlüssige Entscheidungsgrundlage. Daher wird meist das Verfahren einer Eliminationsdiät angewandt, da dies die einzige zuverlässige Diagnosemöglichkeit ist. Bei der Eliminationsdiät werden über einen Zeitraum von einer Woche bis hin zu vier Wochen strikt alle Bestandteile von Kuhmilch gemieden und es wird abgewartet, ob sich die Symptome verbessern. Wenn die Kinder noch gestillt werden, soll sich die Mutter in dieser Zeit Kuhmilch-frei ernähren. Tritt keine Besserung auf, wenn Kind oder Mutter auf Kuhmilch verzichten, muss nach weiteren Krankheiten als Ursache gesucht werden. Zeigt sich hingegen aufgrund der Eliminationsdiät eine Besserung, wird anschließend unter ärztlicher Aufsicht eine Provokation des Kleinkindes mit Kuhmilch durchgeführt, um die Diagnose abzusichern. Bei sehr heftigen Reaktionen erfolgt keine Provokation und mit einem erneuten Versuch der Gabe von Kuhmilch muss 6 bis 18 Monate gewartet werden.

Die Therapie

Die Therapie der Kuhmilchallergie beschränkt sich hauptsächlich darauf, dass alle Kuhmilchprodukte beziehungsweise Produkte, die Kuhmilchbestandteile enthalten, strikt gemieden werden und durch Kuhmilch-freie Ersatznahrung ausgetauscht wird. Ein positiver Aspekt der Erkrankung ist, dass sich die Kuhmilchallergie in der Regel nach einigen Monaten bis spätestens im Schulkindalter verwächst, was durch wiederholte Provokation des Kindes mit Kuhmilch festgestellt werden kann. Sollte das Kind auch im Schulkindalter noch Allergiesymptome zeigen, so besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine dauerhafte Kuhmilchallergie.

Weiterführende Informationen zur Kuhmilchallergie finden Sie auf http://www.onsana.de/

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